Seminare

Das Herzstück der Vereinsarbeit bildet seit nunmehr 5 Jahren die „Arbeit am eigenen Inneren“ oder der Umgang mit und das Verständnis von sich selbst und anderen. Wir benutzen in diesem Zusammenhang gerne den Begriff der „Ordnung“, da jeder Mensch innerhalb seiner Familie, der gesellschaftlichen Grundordnung, ggf. religiösen Zugehörigkeit und engsten Freundesgruppe (etc.) zwischenmenschliche Erfahrungen gemacht hat, durch deren Prägungen sich seine eigene Identität im Wesentlichen ausgebildet hat. Diesen z.T. konstruierten Selbstbildern liegen sehr unterschiedliche Bewertungen, Motivationen und erlernte „Belohnungssysteme“ zugrunde. Aus ihnen heraus resultieren wiederum Handlungen und Verhalten, geprägt von dem Wunsch nach Sicherheit, Anerkennung und Teilhabe. Je nach Prägung können daraus unbewusste Muster entstanden sein, welche sich schablonenartig in zwischenmenschlichen Beziehungen wiederholen und ein erfülltes Leben auf ganz unterschiedlichen Ebenen verhindern. Das aus der Entwicklungspsychologie bekannte Phänomen der „Bindungstypologie“ kann hier -durch Untersuchung früher Kindheitserfahrungen- Aufschluss über Sicherheit und Wunsch nach Einlassen auf etwas Unbekanntes geben: Ein kleiner Mensch, dessen Grundbedürfnisse und Emotionen nicht von Beginn an berücksichtigt und liebevoll von den Bezugspersonen reguliert wurden, kann bereits sehr früh den Zugang zu seinem eigenen Selbst(wert) verlieren und stattdessen gezwungen sein, seine Grundsysteme auf „Anpassung“ umzuschalten. Somit lernt er beispielsweise sehr früh, sein „richtig sein“ durch die Erfüllung der Bedürfnisse des Anderen zu erfahren. Er delegiert anders herum zwingend, Teile der Verantwortung für seine eigenen Lebensumstände zu übertragen. Eine Selbstwirksamkeit und Autonomie aus sich heraus zu erfahren wird damit beinahe unmöglich, da sein ureigenster Teil, mitunter auch durch andere traumatische Erfahrung, vom eigenen, willentlichen Zugang abgetrennt (gespalten) bleibt.


Auf Grundlage der uralten 4-Elemente Lehre versuchen wir, wieder einen bewussten Zugang zu Ausgewogenheit und Verbindung der zugrunde liegenden Natur -im Rahmen einer geistig-göttlichen, liebevollen, erfahrbaren und bedingungslosen Grundordnung- zu ermöglichen. (Diese erfüllt keinerlei religiösen Anspruch, noch Bedarf sie sektiererischer Handlungen!) Die von uns sorgfältig ausgewählten Übungen haben stets den Anspruch, alle Teilnehmer ermutigen zu wollen, zunächst ihr eigenes Empfinden wahrzunehmen und sich darüber auszutauschen. Allein die Erfahrung, dass sowohl ein Jeder Momente von Schwäche, Angst und Unsicherheit haben kann als auch mit Mustern, fehlendem Selbstwert, Beziehungs- und/oder Antriebslosigkeit zu kämpfen hat, setzt in Zeiten der „Machbarkeit von Glamour/Glanz und einfacher Selbstoptimierung“ der sozialen Medien ein echtes Gegengewicht.


Unser Ansatz möchte dazu beitragen, die so oft abgeschnittenen Gefühle und Emotionen wiederzufinden, ja sie als absolut wesentlich aufzuwerten! Nur aus einem tiefen Verständnis und liebevollen Gefühls zu sich selbst kann Mitgefühl zu allen anderen Kreaturen entstehen  
oder anders herum: nur aus dem durch den Anderen zu erfahrenden Wert, wird die Notwendigkeit deutlich, allem Leben zu dienen, um selber glücklich und in Fülle leben zu können.


Auf diesem Weg entsteht Wohlseyn für alle!

 

 

Wohlseyn Seminar auf Gozo

Ein langer Traum ging in Erfüllung, als wir mit der Kerngruppe unserer aktiven jungen Menschen und unserem Präsidenten Dr. Hans Ulrich unser erstes Auslandsseminar auf der Sonneninsel Gozo – einer Schwesterinsel Maltas- antreten konnten. Untergebracht in einem abgelegenen, wunderschönen alten Farmhaus mit riesigem Garten und Pool fanden wir allerbeste Voraussetzungen für unser tägliches Arbeiten – Meerblick inklusive! Warum aber Gozo? Durch die geschichtlichen und spirituellen Besonderheiten der Insel bezüglich ihrer Verbindung zu „weiblichen Kraftenergien“, hofften wir, tiefe seelische Eindrücke und Emotionen berühren zu können, welche für Intensität und Transformationskraft unseres Seminars von großer Bedeutung sein sollten. Der älteste Monolith Tempel der Welt mit Spuren einer matriachalisch geprägten Gesellschaftsform und die noch immer (Wunder) wirkenden Heilenergien der Marienerscheinungen bei Ta Pinu, einem Ort ähnlich Lourdes, galten neben jahrzehntelangen eigenen Erfahrungen und Besuchen zunächst als Ausgangspunkt der Suche nach den eigenen (weiblichen) Wurzeln. Mithilfe der Ansätze Meister Eckhardts, setzten wir uns mit den „Landkarten“ der jeweils eigenen, inneren Ordnung auseinander und untersuchten sie auf Grundlage der so wichtigen Werte wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit. Jene gelten – nicht nur für den christlichen Mystiker- als Ausgangspunkte eines Lebens, das die inneren, seelischen Dimensionen berücksichtigt und sie insbesondere auf Grundlage der achtsamen Auseinandersetzungen mit den eigenen, vielfältigen Beziehungen hinterfragt. Unter Einbeziehung der auch geographischen Besonderheiten, systemischer Elemente, vielfältigen Wanderungen, aber auch Ruhepausen am und im Meer, wuchsen wir durch intensives Arbeiten und „Fühlen“ zu einer „Einheit in der Vielfalt“ zusammen und waren am letzten Tag in der Lage, Chancen und Möglichkeiten einer neuen Ordnung zu erkennen und mit viel Motivation und neuen Impulsen in den Alltag zurück zu kehren.